Im "Meininger Tageblatt" vom 28.Juli 1913 heißt es:
"Der Schützenhaussaal war wieder einmal zu klein geworden. Das hatte der Winter von 1909 auf 1910 bewiesen. Festlichkeiten aller Art hatten in den Räumen des alten traulichen Schützenshauses stattgefunden, aber was früher als eine große Annehmlichkeit empfunden worden war, das hatte sich in einen unhaltbaren Zustand umgewandelt.Der Meininger liebt es, im engen Raum in dicht gedrängter Männerrunde von des Tages Arbeit Erholung zu suchen, und wenn ihn dann nach sauren Wochen frohe Feste hinunter in den Schießhaussaal riefen, dann war es noch lange nicht das Schlimmste, wenn der Damen holde Schar den dichten Ring der Männer noch enger zusammen schloss.
Aber mit der Zeit war es doch zu schlimm geworden. Auf den Bällen der geselligen Vereine drängten sich um die tanzlustige Jugend die zuschauenden und tanzfaulen Festteilnehmer in einer mehrgliederigen Mauer. Die Mütter, die im Schwarzseidenen auf der primitiven Bühne thronten oder rings die Wände zierten, die Töchterlein, die im hellen Fähnchen den Platz belebten, sie brauchten den Fächer und das Taschentuch ohne Unterlass und gar die Herren, die das Tanzbein schwangen oder schwingen mussten? Sie erhielten im Frack oder hohen Stehkragen einen Vorgeschmack von jenen Qualen, die dereinst den Sündenknechten dieser Welt drohten.So konnte es nicht mehr weitergehen."
Im März 1910 entschloss sich der Schützenverein , den oberen Saal des Schützenhauses auszubauen u. zu erweitern. In einem Rundschreiben an die Meininger Vereine bat der Schützenverein, Wünsche und Vorschläge zu zu dieser Erweiterung zu äußern.
Das Ergebnis aller Wünsche war: es muss ein neuer, größerer Saal gebaut werden. Es wurde ein Wettbewerb für Architekten und Baufirmen für den Entwurf eines neuen Saales ausgeschrieben. Der Entwurf des Hofbaurates Karl Behlert wurde von den Preisrichtern als bester Entwurf auserkoren.
An 12. April 1911 beschloss der Schützenverein den neuen Saal zu bauen. Dann begann der Streit um die Finanzierung, der nach heftigen Auseinandersetzungen schließlich mit Hilfe von Spendern u. Sponsoren folgendermaßen gelöst werden konnte:
20. 000,-M von Sr. Hoheit dem Herzog Georg II.
15.000,- M von den Herren Geheimer Kommerzienrat Dr.Strupp (10.000 M), Herrn Finanzrat M.Strupp (5.000 M)
60.000,- M von der Stadt Meiningen zu vereinbarten Bedingungen
70.000,-M der Schützengesellschaft von der Landeskreditanstalt als erste Hypothek bewilligt.
28.000,- M von Freunden der Schützengesellschaft durch Zeichnung von Anteilscheinen
10.000,- M von der Schützengesellschaft aus den Beständen